Leipzig. Der VfL Wolfsburg unterliegt beim Champions-League-Aspiranten klar mit 0:3. Im Tabellenkeller der Fußball-Bundesliga wird es eng.
Erst der Trainerwechsel von Niko Kovac zu Ralph Hasenhüttl und nur gut drei Wochen später das Erdbeben: Sport-Geschäftsführer Marcel Schäfer weg, und das mitten im Abstiegskampf. Die Partie des VfL Wolfsburg am Samstag bei RB Leipzig stand insofern unter besonderen Vorzeichen. Es war Spiel eins nach dem Umbruch, den der Klub mit der sofortigen Trennung von Schäfer selbst eingeläutet hatte. Für eine Überraschung reichte es für das Team beim Champions-League-Aspiranten nicht. Die Sachsen setzten sich vor 45.858 Zuschauern letztlich deutlich mit 3:0 (1:0) durch. Der VfL rutscht angesichts der Punktgewinne der Konkurrenz noch tiefer unten rein.
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Schon in Minute 13 geriet der VfL auf die Verliererstraße: Nach einem Einwurf von der linken Seite passte der Ex-Wolfsburger Xaver Schlager ins Zentrum zu Daniel Olmo, der Cedric Zesiger mit einer einfachen Körperdrehung abschüttelte und per Distanzschuss ins Eck zum 1:0 traf. Bis dahin hatte der VfL ganz ordentlich mitgespielt. Zwei Abschlüsse von Yannick Gerhardt ließen die mitgereisten Fans darauf hoffen, dass die Grün-Weißen an diesem Nachmittag nicht nur Punktelieferant für RB sein würden.
Hasenhüttl überrascht mit stark umformierter Anfangself
VfL-Coach Ralph Hasenhüttl hatte mit seiner Anfangsformation für eine Überraschung gesorgt. Hinten bot der Trainer mit Moritz Jenz, Sebastiaan Bornauw und Cedric Zesiger drei Innenverteidiger auf. Bei gegnerischen Angriffsbemühungen rückten rechts Startelf-Debütant Kilian Fischer und links Yannick Gerhardt mit in die Kette. Davor bildeten im Mittelfeld von rechts Ridle Baku, Kapitän Maximilian Arnold, Aster Vranckx und Amin Sarr eine Linie. Ganz vorne stürmte nur Kevin Behrens. Auf der Bank fand sich das Skandinavien-Trio um Jonas Wind, Joakim Maehle und Mattias Svanberg wieder. Auch Lovro Majer saß zunächst erneut draußen, genauso wie die beim 1:3 gegen Gladbach noch von Beginn an aufgebotenen Kevin Paredes und Tiago Tomás.
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Nach dem Rückstand ließen die Grün-Weißen hinten wenig zu, machten die Räume eng. Hier machte sich vor allem die Hereinnahme von Aster Vranckx bezahlt, der im Mittelfeld viele Zweikämpfe gewann. Torszenen waren in den ersten 45 Minuten rar. Nach einer guten halben Stunde hätte Benjamin Sesko für die Leipziger durch sein können, verpasste es aber, den Ball richtig zu verarbeiten. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte köpfte RB-Abwehrmann Mohamed Simakan den Ball nach einer Ecke knapp am Pfosten des Wolfsburger Tors vorbei. Viel mehr kam von den Hausherren nicht. Umgekehrt blieb der VfL allerdings offensiv überwiegend harmlos. Lediglich in der 45. Minute kam Behrens nach einer Fischer-Hereingabe zu einer Chance, wurde aber gestört.
VfL Wolfsburg baut nach der Pause kurz Druck auf, doch Leipzig kontert eiskalt
Nach der Pause wechselte Hasenhüttl recht schnell doppelt: Der bereits verwarnte Moritz Jenz sowie Amin Sarr mussten runter. Für sie kamen mit Lovro Majer und Mattias Svanberg zwei Akteure mit offensiven Qualitäten. Svanberg war es dann auch, der nach gut einer Stunde zum bis dahin gefährlichsten Abschluss für die Gäste kam: Nachdem der Ball von einem Leipziger aus der Gefahrenzone geköpft worden war, donnerte Svanberg den Ball aus rund 25 Metern volley aufs Tor. RB-Keeper Peter Gulacsi lenkte die Kugel mit den Fingerspitzen über die Latte.
VfL Wolfsburg verliert gegen RB Leipzig
Die Gäste wirkten nun mutiger, schienen an den Ausgleich zu glauben. Doch kurz nachdem Hasenhüttl den verletzten Fischer gegen Maehle ausgetauscht hatte, waren die Hoffnungen dahin: Maximilian Arnold verlor den Ball in der gegnerischen Hälfte und Leipzig startete den schnellen Konter, den Sesko zum 2:0 abschloss (68.). Die Gäste wirkten nun resigniert, Leipzig kam durch Sesko und SImakan zu weiteren Gelegenheiten. In der 82. Minute war es schließlich Luis Openda, der Bornauw im Zweikampf alt aussehen ließ und mit dem 3:0 endgültig alles klar machte.
Wolfsburg steht vor wichtigem Abstiegsduell gegen Bochum
Weil Mainz gegen Hoffenheim gewann, beträgt der Vorsprung des VfL auf den Relegationsplatz jetzt nur noch zwei Punkte. Am kommenden Samstag empfangen die Wolfsburger in einem richtungsweisenden Spiel Tabellennachbar VfL Bochum. Für den VfL Wolfsburg wird dann wieder Maxence Lacroix spielberechtigt sein. Dafür ist Moritz Jenz gesperrt, der in Leipzig seine fünfte gelbe Karte sah.
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