Braunschweig. Braunschweig hat gegen Hamburg das Nachsehen und kassiert leichte Gegentore wie lange nicht mehr. In der Schlussphase wird’s bedenklich.
Gegen den favorisierten Hamburger SV zog Eintracht Braunschweig am Samstagnachmittag den Kürzeren. Mit 0:4 (0:2) unterlag die Mannschaft von Trainer Daniel Scherning den Hanseaten, die noch um den Aufstiegsrelegationsplaz 3 kämpfen und mit dem Dreier ein Zeichen in Richtung ihrer Konkurrenz gesetzt haben. Für die Blau-Gelben hingegen ist es durch die Nullrunde im Liga-Keller wieder etwas enger geworden. Zwar verbleiben sie vorerst auf Rang 14, aber Wiesbaden spielt am Sonntag noch gegen Fürth. Und Kaiserslautern gewann überraschend bei Aufstiegsaspirant Holstein Kiel.
Im stimmungsvollen Eintracht-Stadion vor 22.167 Zuschauern setzten die Hamburger das erste Ausrufezeichen schon in Minute 1, als Ransford Königsdörffer knapp am Braunschweiger Tor vorbeizielte. Eintracht wirkte danach zwar agiler und wacher, geriet aber kurz darauf in Rückstand. Ex-Löwe Immanuel Pherai steckte gut durch, Lukasz Poreba gab die Kugel weiter zu Robert Glatzel, der zum frühen 1:0 für den HSV einschoss (10. Minute).
Nach 22 Minuten schnürte der Eintracht-Schreck seinen Doppelpack. Wieder ging es über rechts, diesmal flankte Königsdörffer auf Glatzel, der den Ball mit der Brust über die Linie drückte zum 0:2. Eintrachts drei Innenverteidiger sahen bei beiden Gegentoren nicht gut aus. Die linke Seite ebenso nicht.
Glatzel hat nun sieben Tore gegen Braunschweig erzielt. Gegen keinen anderen Gegner gelangen dem Stürmer mehr Treffer. Im Hinspiel hatte Glatzel zwar ausnahmsweise mal nicht getroffen, aber auch da stand es nach nicht einmal einer halben Stunde schon 0:2 aus Braunschweiger Sicht. Diesmal dauerte es sogar nur 22 Minuten.
Eintrachts große Schwachstelle in Hälfte 1 war die linke Defensivseite, auf der Anton Donkor ein ums andere Mal Probleme mit seinen Gegenspielern hatte. Folgerichtig musste der Schienenspieler, der im Sommer ablösefrei zu Schalke 04 wechsel soll, zur Pause runter. Anderson Lucoqui kam für Donkor. Auch Robin Krauße blieb in der Kabine, Hampus Finndell war nun auf dem Rasen.
Schiedsrichter nimmt Eintrachts Tor zum 1:2 wieder zurück
Lucoquis Einwechslung hätte sich beinahe sofort ausgezahlt. Der neue linke Schienenspieler wuselte sich in der 49. Minute auf seiner Seite durch, brachte den Ball in die Mitte, wo der HSV-Keeper den Ball unter sich begrub. Dann allerdings verlor ihn Matheo Raab wieder aus den Händen, weil sein Mitspieler Sebastian Schonlau in ihn reinfiel. Fabio Kaufmann stocherte die Kugel dann weiter zu Johan Gomez, der das vermeintliche 1:2 erzielte. Allerdings kassierte das Schiedsrichterteam den Treffer wieder ein.
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Kaufmann hatte Torhüter Raab wohl auf die Hand getreten, als der die Kugel schon festhielt. Eine sehr harte Entscheidung des Referees Daniel Siebert. So blieb es beim Zwei-Tore-Rückstand der Braunschweiger, die nun aber bissiger wurden und durch Thor Helgasons Fernschuss die erste echte Chance der Partie hatten. Das war bereits in Minute 60.
HSV-Joker Jatta entscheidet die Partie
Allerdings: Es war nur ein kurzes Aufflackern der Hoffnung. Denn in der 69. Minute, gerade als Scherning personell ins Risiko gegangen war und Youssef Amyn für Kaufmann gebracht hatte, machte der HSV durch Joker Bakery Jatta den Deckel drauf. Das 3:0 für die Gäste entschied die Partie.
Die Eintracht zeigte in Gänze gegen den HSV keine gute Leistung, an beiden Enden des Platzes fehlte es, vorne und hinten war es zu wenig. Bedenklich: In der Schlussphase wackelte die sonst so stabile Eintracht so stark wie noch nie unter Scherning. Es hätte noch mehr Gegentore geben können als das 0:4 von Ludovit Reis (84.).
Jetzt gilt es, die klare Pleite schnell abzuschütteln, denn im Kampf um den Klassenerhalt hat sich die Lage nicht wesentlich verändert. Eintracht hat weiterhin alles selbst in der Hand, um in der Klasse zu bleiben.
Eintracht muss jetzt am Samstag nach Fürth, während der Hamburger SV tags zuvor den FC St. Pauli zum Stadtduell empfängt.
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