Wolfsburg. Vom Nationalspieler zum Kreisliga-Kicker: Max Kruse sorgt abseits des Fußballplatzes oft für Schlagzeilen. Mit Poker-Unfällen und Pöbeleien.
Zoff mit Niko Kovac, Karriere-Ende, Fußball-Manager bei der Baller League oder Rennfahrer, Youtube-Star – immer wieder schreibt Max Kruse Schlagzeilen und macht so auf sich und seine Karriere nach der Karriere aufmerksam. Vergangenes Wochenende zum Beispiel debütierte er in der Kreisliga beim Berliner Amateur-Verein BSV Al-Dersimspor. Ein weiterer Schachzug, um nach seiner Profi-Fußball-Karriere weiterhin präsent zu bleiben? Der 36-Jährige kommt jedenfalls immer wieder auf neue Ideen, um nicht von der Bildfläche zu verschwinden. Wir werfen mal einen Blick auf sein jetziges Leben.
Der 14-malige Nationalspieler probiert sich in vielerlei Hinsicht aus. Er ist Influencer, Poker-Spieler, Streamer, Podcaster, Teammanager, Rennfahrer, Gründer und zu guter Letzt nun auch Kreisliga-Kicker.
Max Kruse gibt Kreisliga-Debüt in Berlin
Kreisliga-Spieler
Am 28. April gab er sein Debüt in der Berliner Kreisliga A. Was er zuvor in seinem Podcast „Flatterball“ angekündigt hatte, wurde am letzten April-Wochenende Realität. Mit seinem neuen Verein BSV Al-Dersimspor spielte er 1:1 gegen die Spandauer Kickers 3. Bei seinem ersten Spiel führte Kruse sein Team als Kapitän an und sorgte mit einer Vorlage für das zwischenzeitliche 1:0. Die Kickers glichen in der 66. Minute noch aus. „Ist ja nicht verkehrt, ein bisschen Spaß zu haben und ein bisschen wieder Sport zu machen. Ist ja auch ganz gut für den Körper“, sagte Kruse noch vor der Partie im Podcast „Flatterball“ und spielte damit auf sein Kampfgewicht von 99,4 Kilo an.
Rennfahrer und Gründer
Nur wenige Tage zuvor feierte Kruse bereits sein Debüt im Motorsport. Am 14. April nahm er mit seinem Team „MaxKruseRacing“ an der RCN, der Rundstrecken-Challenge, am Nürburgring teil. Er startete mit zwei Läufen in der Nürburgring Langstrecken-Serie. Den Grundstein dafür legte der Ex-Profi bereits im Jahr 2018, als er gemeinsam mit Benjamin Leuchter das Motorsport-Team gründete.
Spieler, Team-Manager und Co-Trainer bei der Baller League
Teammanager und Co-Trainer
Langweilig wird es für Kruse nicht. Bei der ersten deutschen Baller-League-Saison war der 14-malige Nationalspieler nicht nur Co-Trainer und Teammanager von Hollywood United, sondern spielte auch selbst in den Partien mit. Immer montags kämpfte sein Team zwischen Februar und April um den Titel. Am Ende musste sich Kruse zusammen mit seinem Co-Teammanager Knossi mit dem 6. Platz zufriedengeben.
Streaming
Nicht nur auf der Rennstrecke oder auf dem Fußballfeld ist Max Kruse am Start. Auch auf der Streamingplattform Twitch unterhält der Ehemann von Dilara Mardine seine mehr als 72.000 Follower. Mal nimmt er sie mit auf seine Gaming-Sessions, mal philosophiert er mit Mardine über Alltägliches wie beispielsweise die Beziehung.
Auch auf Youtube sind „Die Kruses“ mit einem Kanal vertreten und nehmen ihre mittlerweile 43.000 Abonnenten mit durch ihren Alltag. In Vlogs sprechen sie zum Beispiel über ihren Umzug, Kruses Karriere oder über den ersten Besuch in München.
Weit aus mehr Fans erreicht der ehemalige Spieler des VfL Wolfsburg auf Instagram. Auf seinem Account „max.kruse10“ hat er bereits über 481.000 Follower. Startete er 2013 vorerst mit privaten Einblicken, entwickelte sich sein Profil zunehmend zu einer auf seine Person zugeschnittene Marketing-Plattform. Er postet nicht nur Fotos aus dem Fußballprofi-Alltag, sondern veröffentlicht auch hier und da mal eine Illustration oder ein Reel. Kruse kreierte sich selbst als Marke und nutzt diese, um seinen Podcast und weitere neue Projekte anzukündigen.
Max Kruse spricht im Podcast „Flatterball“ über seine Beziehung zu Niko Kovac
Podcast „Flatterball“
Apropos Podcast: Seit Anfang 2024 produziert er wöchentlich eine Folge für seinen Podcast „Flatterball“ mit Martin Harnik. Mittlerweile hat der Podcast 15 Folgen. Jeden Donnerstag sprechen die beiden Ex-Profis, die bei Werder Bremen zusammengespielt haben, über die Höhen und Tiefen des Profifußballs. Eine Bühne, die Kruse bereits des Öfteren genutzt hat, um sich unter anderem über Ex-VfL-Coach Niko Kovac zu beschweren.
Als „charakterlich absolute Katastrophe“ bezeichnet Kruse den Ex-Wölfe-Coach. Er hatte seine Schwierigkeiten mit dem Trainer. Obwohl er selbst, so Kruse, für seine Verhältnisse bestens vorbereitet in die Saison 2022/23 gegangen sei, Gas gegeben und einen richtig guten Fitnesszustand gehabt habe, saß Kruse auf der Bank. Nur zweimal hatte er einen Platz in der Startelf. „Eine Woche, nachdem das Transferfenster schließt, hat mich der Trainer reingerufen und sagt: Max, du gibst der Mannschaft keinen Input, du spielst kein Spiel mehr unter mir. Da denke ich mir: Wie asozial ist das bitte?“, erzählt Kruse in seinem Podcast. Im Juli 2022 wurde Kovac verpflichtet, im November 2022 einigten sich der Verein und Kruse auf eine Vertragsauflösung.
TV-Auftritte
Weg vom Fenster ist Kruse aber noch lange nicht. Neben seinen Dauer-Projekten hat er seit ein paar Jahren auch immer mal wieder TV-Auftritte. Ende Februar 2022 gewann er gegen Steven Gätjen bei Schlag den Star. Im November 2023 war er zu Gast bei Promi Big Brother, als seine Frau im Container saß.
Max Kruse: So viel Geld verlor er nach dem Pokern
Poker-Unglücke
Schon während seiner Profi-Karriere sorgte Kruse, für den VfL Wolfsburg fünf Millionen Euro Ablöse gezahlt hat, als der VW-Klub den Offensivspieler im Januar 2022 zum zweiten Mal verpflichtete, für reichlich Gesprächsstoff. Als Bundesliga-Profi fand er seine Leidenschaft abseits des Platzes - beim Pokern. Doch viel Glück hatte er in diesem Hobby nicht. Zumindest nicht immer, denn: Der Ex-Wolfsburger verlor eine erhebliche Summe bei einem Pokerabend in Hamburg. 5000 Euro wurde er durch eine Abzocke-Pokerbande los. 75.000 Euro hingegen vergaß Kruse einmal in einem Berliner Taxi, nachdem er das Geld mit ein paar Kumpels in einem Casino in der Hauptstadt gewonnen hatte. Damals fuhr er mit zwei weiblichen Begleitungen zum Frühstück und vergaß beim Aussteigen seinen Rucksack im Kofferraum. Sowohl das Taxi als auch das Geld habe er nie wieder gesehen, wie Kruse selbst in seinem Podcast verrät.
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